"Jetzt hat dich aber der kleinste Gegner flach gelegt", meinte kürzlich ein Bekannter, als ich ihm erzählen musste, dass ich wegen Corona im Bett liege. Da kann ich ihm nicht widersprechen. Wer oder was mich bisher zum Fall gebracht hatte war meist deutlich größer und der Fall trotzdem nicht immer tiefer.
Aber seit Anbeginn meines Judolebens habe ich auch gelernt, dass nach dem Fall immer das Aufstehen kommt und mein Ehrgeiz war stets, dass ich wieder schneller stehe, als ich gefallen bin und dass ich nichts von anderen verlange, was ich nicht selbst bereit bin zu geben.
Wenn ich von meinem Partner erwarte, dass er 20, 30 oder gar 50mal für mich fallen muss, damit ich meinen Wurf verbessere, so bin ich bereit für ihn 60mal zu fallen und dann schneller wieder zu stehen, damit er nicht so lange auf seinen nächsten Wurf warten muss,
Und ich bin sicher, dass beide Einstellungen mir auch im Leben fern der Matte helfen. Immer bereit sein mehr zu geben, als man einfordert und schneller aufzustehen, als man fällt.
Jeder, der mich schon länger kennt weiß wohl, wie oft und wie tief ich schon gefallen bin; aber einige staunen noch heute wie schnell ich wieder stehe. Vielleicht nicht immer so sicher, wie es von außen aussieht; aber das ist ein anderes Thema.
Nun, ich bin sicher, dass ich auch diesmal wieder schneller aus dem Bett aufstehe, wie der blöde Virus gebraucht hat, durch mein Immunsystem durchzudringen, um mich flach zu legen.
Ich kenne nur einen, der noch öfters gefallen ist und noch schneller wieder aufstand: Kater Sylvester ;-)
